Bau eines neuen Holzmastes

Ihr habt ja auf der Startseite den Mastbruch anlässlich unseres Jahrestörns im Achterwasser/Stettiner Haff und die anschliessende provisorische Wiederherstellung der Mastresten im Herbst mitbekommen. 

Nun habe ich nach vielem Hin und Her um einen neuen Masten entschieden: Ich mache selber wieder einen neuen Holzmast nach dem Muster des Alten, einfach etwas stärker. Und hoffe natürlich, dass dieser dann auch halten werde.

Da die Ausführungen dieses Projektes das Kapitel "Verbesserungen seit 2008" sprengen würden, habe ich mich für ein neues Kapitel entschlossen.

Begonnen habe ich mit der Herstellung von acht viereinhalb Meter langen Profilleisten, deren Querschnitt ihr oben in der Skizze findet. Die Fälzung mit dem neunzig-Grad-Winkel auf der einen Schmalseite der Leiste greift in die Flachseite der nächsten Leiste und so weiter. Das gibt verleimt ein achteckiges Rohr von etwa viereinhalb Metern Länge.

 

Hier nun die Ansichtsskizze des gesamten Mastes.

Der längere obere Teil ist das oben beschriebene achteckige Masthohlprofil. Eine Schäftung trennt den oberen Teil vom unteren Vollholz-Vierkant, der in den Maststuhl passt. Auf der Länge der Schäftung wird das Ganze noch mit einer oder zwei Lagen Glasfaserband und Epoxy verstärkt. Das habe ich beim jetzigen Provisorium schon so gemacht und sollte eigentlich dann halten.

Die Kröpfung im unteren Teil sieht zwar nicht gerade schön aus, ist aber wegen des geraden Maststandes notwendig. Der Mast sollte für eine einwandfreie Rotierung des Segels bis neunzig Grad senkrecht stehen, mein Maststuhl neigt sich aber um ein paar Grade nach hinten. Die Kröpfung ist als Ausgleich gedacht.

Halbschalen

Vorerst habe ich einmal diese Längsprofile mit Epoxy zusammengeleimt. Um das Innere der Achteckröhre nachher noch behandeln zu können, machte ich mal die hier abgebildeten Halbschalen. Schön sieht man, wie die Vogelmaul-Fälzungen ineinandergreifen und die Leimflä-chen um einiges vergrössern.

 

Zusammenbau

Sind die Halbschalen innen versiegelt, werden sie mit Epoxy zusammengefügt und nach jedem halben Meter mit Schlauchbriden zusammengezogen. Das soll möglichst sat-te und kompakte Leimflächen gewährleisten.

 

Verleimtes Mastoberteil

So sieht die ganze Musik aus! Alle acht Leisten zu einem Achteck verleimt und mit den Briden zusammengezogen. So kann das Ganze nun ein paar Tage durchtrocknen und aushärten.

 

Schäftung am MastoberteilSchaffung d

Dieser wird mit dem Mastfuss-Block verleimt und mit Glasfaser/Epoxy abgesichert.

Die Ansicht von der Mastfusseite her. Sehr schön sieht man die Kröpfung, die den Mast auf dem Boot in eine gerade Lage bringen soll.

Das ist so nötig, weil der Maststuhl ziemlich achter-lichen Fall hat. Ein gerader Mast ist aber wegen des Ausstellens des Dschunkensegels nötig.

 Weiter geht es jetzt zuerst mit der Glasfaserbinde über die Länge des geschäfteten Teils, dann mit dem Abrunden des noch kantigen Mastes. Der "Deckel" auf das Top folgt auch noch. Und zu guter Letzt wird der Mast natürlich gemalt. Ich hoffe auf gute Tage, um das alles bis Ende Monat hinzubringen. 

 

 

Auf diesem Foto ist das 10-cm-Glasfaserband zu sehen, das ich vor dem Epoxieren an die Schäftung angepasst habe.

 

 Nun sitzt das Band bereits epoxiert über der Schäftung, um ihr den nötigen Halt zu geben. So kann sie nicht abspringen. Sie sollte zwar, wenn gut ver-leimt, auch ohne halten. Aber sicher ist sicher !

 

 

 Und auch der Top-Abschluss darf nicht fehlen. Er ist mit einem Epoxy/Sägemehlgemisch an den Mast gefügt.

 

 

Nachdem alle Bänder aufgetragen und epoxiert sind und der gesamte Mast angeschliffen wurde, erstrahlt jetzt der Mast im ersten Farbkleid. Es folgt noch ein zweiter An-strich und ein Deckanstrich mit Klarlack.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und hier ist er, der neue Mast, beim Probestellen und Einrichten. Es funktioniert, nichts klemmt.

 

Fortsetzung folgt !

 

 

Hier noch der berühmte Knick am Objekt. Sieht halt ein wenig komisch aus, mich kümmert's nicht! Dafür steht der Mast so gut wie möglich senkrecht und ermöglicht es dem Dschunkensegel, auch bei schwachen Windverhältnissen sauber bis neunzig Grad zu drehen. Das ermöglicht eine optimale Vorwindfahrt.

 

Eingewassert und bereit zum Auslaufen! 

Hier ein Bild im Hafen von Goldach. Das Boot liegt in seiner Box, das Segel ist bereits ohne Probleme hochgekommen. Das war am 3. Juni.

Inzwischen, am 6. Juni, ist es auch schon ausgelaufen. bei Schwachwind ist es ganz ordentlich gelaufen. Was nun noch korrigiert werden muss, ist das Ruderblatt. Das Boot weist mit dem neuen Segel ordentlich Luvgierigkeit auf und muss mit mehr Vorbalance bestückt werden.

 

 

Gehört zwar nicht mehr zum Mastbau: 

 

Mast mit Volltuch auf einem Zweitagestörn unterwegs.